Titel Facts and myths about violence and self-defense – What is actually “realistic” for violence prevention?
Autor*innen Andrea Kraus
Tagungsbeitrag in Journal of Martial Arts Research, 2017, Vol. 1, No. 2
Schlagworte self-defense, violence prevention, gender-sensitivity, facts and myths of violence
Doi 10.15495/ojs_25678221_12_49
Zitationsvorschlag
Kraus, A. (2018). Fakten und Mythen zu Gewalt und Selbstverteidigung – Was ist tatsächlich „realistisch“ für Gewaltprävention. Journal of Martial Arts Research, 1(2). https://doi.org/10.15495/ojs_25678221_12_49
Zusammenfassung
Medial geprägte Bilder von „typischen“ Gefahrenorten und Gewaltsituationen bewirken in einer breiten Öf-fentlichkeit häufig falsche Vorstellungen von Gewaltereignissen bzw. Bedrohung durch Gewalt und entsprechenden Präventionsstrategien. Auch unter ausgewiesenen Expertinnen und Experten existieren teils unterschiedliche Sichtweisen über Selbstverteidigung und Gewaltprävention. Es herrscht nur zum Teil Konsens über Definitionen der genannten Phänomene und entsprechenden didaktischen Konzepten für Selbstverteidigungs- oder Gewaltpräventionsprogramme. Auch in der einschlägigen Literatur finden sich hierzu Forschungsdefizite. In diesem Beitrag sollen Ergebnisse einer qualitativen Studie vorgestellt werden, in der subjektive Theorien und Professionswissen von Expertinnen und Experten im Hinblick auf Gewalt, Gewalt-prävention, Selbstverteidigung und geschlechtersensiblen, didaktischen Konzepten von Selbstverteidigung und Gewaltprävention erforscht werden. In forschungsmethodischer Hinsicht wurden Leitfadeninterviews durchgeführt und gemäß der qualitativen Inhaltsanalyse nach Gläser & Laudel (2009) ausgewertet. Es werden Sichtweisen von 12 befragten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Konzepte bezüglich Selbstverteidigung, Gewaltprävention, Opferrolle, Wehrhaftigkeit, Gefahrenorten, Ge-waltsituationen und in der Bevölkerung vorhandenen falschen Vorstellungen zu Gewalt und Selbstverteidigung dargestellt. Basierend auf den Ergebnissen der Studie wird abschließend ein 3 Ebenen-Modell für Selbstverteidigung und Gewaltprävention im Alltag entwickelt, das vorhandene Modelle ergänzt und erweitert.
Abstract