Das emanzipatorische Potential der Mixed Martial Arts

Titel Das emanzipatorische Potential der Mixed Martial Arts

Autor*innen Nick Dreyhaupt

Tagungsbeitrag in Journal of Martial Arts Research, 2019, Vol. 2, No. 2

Schlagworte MMA; Geschlecht; Körper; Macht

Doi 10.15495/ojs_25678221_22_96

Zitationsvorschlag

Dreyhaupt, N. (2019). Das emanzipatorische Potenzial der Mixed Martial Arts: Eine soziologische Untersuchung zu Körper und Geschlecht im Kampfsporttraining. Journal of Martial Arts Research, 2(2), 9. https://doi.org/10.15495/ojs_25678221_22_96

Zusammenfassung

Geschlechtergemischtes Mixed-Martial-Arts (MMA)-Training aus sportsoziologischer Perspek-tive zu betrachten, verspricht aufschlussreiche Erkenntnisse über die Beziehung von Körper und Geschlecht sowie deren soziale Relevanz. Für diese qualitative Studie wurden jeweils drei MMA ausübende Frauen und Männer bezüglich ihrer Erfahrung im Kämpfen mit dem und gegen das andere(n) Geschlecht befragt. Deutlich wird, dass die Partizipation von Frauen im MMA die körperlichen Handlungsmöglichkeiten beider Geschlechter erweitert und das Ge-schlecht als binäres Konstrukt zumindest in Ansätzen aus seiner gegensätzlichen Konstruktion, männlich = stark und weiblich = schwach, herauslöst. Eine Verschiebung der Machtbalance in Richtung der Frau findet nichtsdestotrotz nur im individuellen Fall der körperlich erfahrenen Niederlage eines Mannes gegen eine Frau statt, welche auf Grund von Vermeidungs- und Exklusionsstrategien des Mannes eher selten ist.

Abstract

To look at mixed-sex Mixed Martial Arts (MMA)training from a sociological perspective promises illuminating findings about the relationship between body and gender and their social relevance. For this study, three MMA-performing women and three men from the Hanoverian region in Germany were surveyed about their experiences fighting with and against the other sex. Results show that the participation of women in MMA multiplies the physical possibilities of performance of both genders and can deconstruct the oppositional reception of gender in which men are associated with strength and women with weakness. Nevertheless, a shift in balance of power in favour of women occurs in the individual case of the physically experienced defeat of a man against a woman only. This phenomenon rarely appears because of
masculine prevention and exclusion strategies.